02.10.25 Lastovo: very strong Bura

02.10.25 Lastovo: very strong Bura

02.10.25

Die Nacht war heftig, der Wind wurde immer stärker und die Life wurde hin- und hergeschüttelt. Zwischendurch hat Andreas zur Ankerwache im Salon geschlafen.

In der Früh pfeift es immer noch und der Wind lässt die Life an den Leinen rucken. Aber es scheint die Sonne 🌞.

Die Möwen schaukeln auf den Wellen, das schaut gemütlich aus. Und während ich versuche sie zu fotografieren - sie schaukeln so schnell vorbei - ...

...entdecke ich plötzlich das:

Da liegt das Segelschiff, das hinter uns gelegen ist jetzt an der Küste und sitzt fest.

Wir vermuten, dass beim Ablegemanöver etwas schief gegangen ist und der starke Wind sie an die Küste getrieben hat. Von Kaprije kommen bald einmal 2 Motorboote und helfen.

Andreas prüft unsere Leinen - alles ok.

Aber irgendwie haben wir keine Lust mehr länger hier zu bleiben. In Rogoznica soll laut Windy weniger Wind sein, nur 18 Knoten statt der 26 hier.

Kurzentschlossen machen wir uns fertig und legen auch ab. Wir segeln mit dem Vorsegel Richtung Süden.

Allerdings stimmt die Windvorhersage nicht ganz: wir haben konstant 30 Knoten Wind mit Böen bis zu 39 Knoten. Die Life legt sich gleich einmal auf die Seite, dass sogar das Deck auf der Backbord Seite unter Wasser geht. Und unser Porzellan schmeißt es aus dem Kasten, den die Crew vergessen hat zu verschließen. 🤷🏼‍♀️

Jetzt haben wir keine kleinen Teller und keine Suppenteller mehr und nur mehr 2 Schüsseln.

Das Vorsegel wird gleich einmal gerefft - auch nicht ohne bei dem Wind.

Anstrengender als der Wind sind allerdings die Wellen, die 2 1/2 bis 3 Meter hoch sind und uns von der Seite treffen. Von vorne tauchen wir in große Welletäler ein. Salzwasser spritzt über Bord und wir sind gleich einmal waschelnass. Abwechselnd gehen wir unter Deck um die Ölzeug-Hose anzuziehen - auch nicht ohne bei dem Geschaukel.

Das Dingi wird von den starken Böen in die Luft gewirbelt und dreht sich permanent. Die Leine des Spring-Dingis ist irgendwann so verdrillt, dass wir sie abschneiden müssen.

Bald holen wir auch noch die Life-Belts und hängen uns an.

11 Meilen haben wir noch vor uns - bei der Geschwindigkeit - immerhin 4 Knoten mit dem Mini-Vorsegel - brauchen wir 3 Stunden.

Irgendwann wird das Steuern zur Routine.

Wir wechseln uns ab, einer steuert im Schatten, der andere wärmt sich in der Sonne auf.

Wir kommen in Rogoznica an aber der Wind wird nicht wirklich schwächer. Bei über 30 Knoten müssen wir an der Boje anlegen - nicht einfach mit unserer kleinen Maschine.

Das ist das letzte Foto unseres Rettungskragens, der geht bei einem Bojenanlegeversuch leider über Board.

Nach einigen Versuchen liegen wir dann doch gut im Bojenfeld, aber ein paar Anläufe haben wir gebraucht. 😂

Nach dem heftigen Segeln werden die Leinen gerichtet...

...und Gewand getrocknet.

Rastalocken werden immer dichter.

Erschöpft aber zufrieden gibt es einen Manöverschluck.

Eine Möwe kommt und will mitfeiern.

Der Wind bläst immer noch stark aber es ist schön draußen zu sitzen.

Es ist so viel Salzwasser an Board gespritzt, dass auch das Bimini und die Sprayhood von Innen vollkommen Salz-verkrustet sind.

Ein wasserscheuer Fender ist von selbst an Board gehüpft.

Der Wind lässt nicht nach...

...und so verziehen wir uns schließlich doch unter Deck und bereiten das Abendessen zu. Heute gibt es endlich Andreas geliebte Dosenravioli.

Und sie schmecken vorzüglich!!!

Unsere Strecke: