Sailing Taubers 2020

Sailing Taubers 2020

11.07. - 18.07.20

Ariel - Hanse 385

Andreas, Dani, Matthias, Petra

11.07.20

Ein Tag mit vielen Hindernissen

1.

Abfahrt um 8:00, wir sehen im Google Maps, dass es an der Slowenisch Kroatischen Grenze bis zu 2 Stunden Stau gibt. Aber, ich beglückwünsche mich sehr, ich finde, kaum in Slowenien angekommen, eine Alternativroute über einen kleineren Grenzübergang, durch die wir eine Stunde schneller sind.

Im Endeffekt hatten wir an der Grenze dann auch nur 15 Minuten Wartezeit, den Rest der Zeit sind wir allerdings einen Umweg über Ministraßen durch Sloweniens Hinterland gefahren 😆.

2.

Nebenbei hat Matthias seine letzte Prüfung für dieses Semester im Auto geschrieben, genau als wir durch die größte Einöde gefahren sind.

3.

Nach einer weiteren Wartezeit, wegen eines Unfalls, sind wir dann um 15:00 in der Marina Mandalina in Šibenik angekommen.

Unser Schiff war schon bereit für uns, wir konnten es gleich übernehmen.

Wegen Corona dürfen bei der Übergabe nicht alle an Bord sein

In der Nacht, gegen Mitternacht, ist starke Bora (40 Knoten) angesagt, die länger anhalten soll. Damit wir am Sonntag nicht in der Marina von Šibenik festsitzen, legen wir um 21:00 ab, nachdem wir

4.

in der Marina eine Pizza gegessen haben, die früher immer gut war aber diesmal gar nicht mehr geschmeckt hat und deren Belag vor lauter Käse kaum aufzufinden war.

Unser Ziel ist das Bojenfeld von Primošten, das wir gegen 23:00 erreichen sollten.

5.

Haben wir auch. Aber das Bojenfeld war belegt. Ankern wollten wir nicht weil ja starke Bora angesagt war. Deshalb ging es um 23:00 weiter nach Rogoznica. Ohne Mond aber mit Sternenhimmel.

Eine Stunde später sind wir in Rogoznica angekommen. Mit Hilfe des Marineros haben wir eine Boje gefunden, in der Finstern sind die wirklich kaum zu erkennen.

Während unserer Fahrt mit dem Motor haben wir immer wieder bemerkt, dass Wasser aus unserem Schiff gepumpt wird - Wasser steht in der Bilge.

6.

Jetzt, wo wir uns in Ruhe diesem Problem widmen konnten, haben wir festgestellt, dass wir Wasser von unserem Wassertank verlieren und der Tank nur mehr zu 25% gefüllt war.

Die Bora war mit ihren bis zu 40 Knoten pünktlich da. Sie hat uns schon beim Anlegen begrüßt. Eine zeitlang sind wir noch an Deck gesessen um das vollbelegte Bojenfeld zu beobachten, gegen 3:00 sind wir dann erschöpft ins Bett gefallen.

12.07.20

Und mit den Problemen geht's weiter...

In der Früh ist es windstill. Andreas telefoniert mit dem Marinero von Šibenik, und zusammen ist das Problem schnell gefunden: der Schlauch der Heckdusche ist alt und undicht, da haben wir gestern das ganze Wasser verloren.

Der Marinero kommt zu uns nach Rogoznica. Die Wartezeit wollen wir uns mit einem Kaffee vertreiben, aber:

7.

ich habe keine Kaffeefilter gekauft - waren nicht auf der Einkaufsliste 🙄

Der Marinero ist um 10:30 in Rogoznica am Ufer. Andreas holt ihn mit dem Dingi ab und bringt ihn zu unserer Boje. Allerdings funktioniert der Motor unseres Dingis nicht, alsomuss Andreas rudern.

Wir bekommen einen neuen Schlauch und dann passt alles wieder.

Aber inzwischen ist der Wind wieder zurückgekehrt. Eigentlich wollten wir heute nach Vis segeln, aber dafür ist es jetzt schon zu spät (12:00), und die Angst nach der Erfahrung von gestern, sitzt uns im Nacken, dass wir wieder keinen Platz bekommen.

Daher beschließen wir heute einen Badetag zu machen und dafür morgen früh abzulegen, mit Ziel Vis.

Am Abend gibt's Domina Pizza, die schmeckt im Gegensatz zu der gestern, sehr gut, und einen Sonnenuntergang beim roten Leuchtturm, der uns bei der gestrigen Nachtfahrt nach Rogoznica geleitet hat.

13.07.20

Endlich Vis

Alle um 7:30 aufgestanden um zum Marinasteg zu fahren und Wasser zu tanken. Dann geht's weiter ins Hafenbecken, wir ankern und Dani und Matthias rudern mit dem Dingi an Land um Kaffeefilter zu kaufen.

Endlich gibt's Kaffee an Bord während wir uns Raumschot auf den Weg nach Vis machen.

Ausbildungstörn, Skipper erklärt
Trawler (hinter uns) wird angefunkt

Beim Segeln sind wir ziemlich alleine unterwegs. Um 16:00 kommen wir am Bojenfeld von Vis an und da spielt es sich wieder ganz schön ab. Es sind zwar noch einige Bojen frei aber auch schon viele belegt, und später gegen 18:00 sind fast alle vergeben. Ich frage mich wo die Schiffe herkommen, weil wir die 35 Meilen nach Vis keine gesehen haben.

Beim Anlegen hatten wir 25 Knoten und die schütteln uns auch beim Manöverschluck durch.

Bojenfeld Vis

Dani und Matthias sind dann zum Fort George spaziert und haben Andreas und mir Grüße aufs Schiff geschickt.

Zum Abendessen sind wir mit dem Dingi an Land gefahren und haben im bestbesuchtesten Lokal von Vis gespeist.

14.07.20

Dentex

In der Früh haben Andreas und ich die andere Küstenseite von Vis erkundet.

Blick auf das Bojenfeld

Gegen Mittag legen wir ab, mit Kurs auf Hvar, Stari Grad. Die ersten Stunden bei 1 BF segeln wir sehr chillig Hvar entgegen.

Mit der Zeit steigert sich der Wind auf 4 BF. Vor dem Wind geht es vorbei an Sveti Klement, weiter in die Bucht von Stari Grad.

Kurz verfahren, irrtümlich Richtung Hvar Grad gefahren. Zurück geht's am Wind...

...und dann wieder gemütlich vorm Wind weiter.

Der Weg ist das Ziel

Wir kommen in der wunderschönen Bucht Luka Tiha vor Stari Grad an und legen uns an eine Boje im zweiten Finger.

Da waren Andreas und ich schon letztes Jahr und unser Ziel heute ist die Konoba im dritten Finger. Dort essen wir zu viert einen extrem guten Fisch First Class - eine Zahnbrasse wie wir später erfahren.

Desinfektion überall beim Eingang
Dentex / Zahnbrasse

15.07.20

Am Vormittag genießen wir die Bucht und das schöne Badewetter. Und ich wage mich das erste Mal seit meinem Unfall wieder stehend aufs SUP.

SUP aufgepumpt und in Betrieb genommen

Zu Mittag geht's weiter nach Šolta in den Hafen von Stomorska.

Groß wird gesetzt

In Stomorska angelegt, spazieren wir vor dem Essen den neuen Küstenweg Richtung Norden entlang.

Blick auf unsere Ariel
Ende des Weges

Dann besuchen wir vor dem Essen noch die ebenfalls neue Strandbar auf diesem Weg in der Bucht von Stomorska.

Mir ist es heute den ganzen Tag schon nicht gut gegangen. Ich bestelle ein Glas crno vino und lasse es darauf ankommen: entweder geht's mir danach besser oder ich gehe schlafen.

Ich bin schlafen gegangen...

16.07.20

Nach einer Dusche im Büro des Marineros und einem Cini Minis Frühstück ging es mir kurzzeitig wieder besser.

Über der Post das Büro des Marineros mit Dusche

Dennoch wurde ich heute vom Dienst freigestellt und habe den schönen Segeltag unter Deck im Bett verbracht.

Erst gegen 15:00 bin ich kurz an Deck gegangen um das schöne Wetter zu genießen.

Andreas will ein Boot ⛵

Gegen 17:00 kommen wir in Primošten an und wieder gibt es keine Boje für uns. Primošten kann mir gestohlen bleiben. Also wieder zurück nach Rogoznica, diesmal zum ersten Mal in die hintere Bojenbucht.

Ganz fit fühle ich mich immer noch nicht, besser als gestern aber auf Essen und eine Fahrt mit dem Dingi hab ich gar keine Lust. Ich bleibe wieder an Bord und der Rest fährt in die Stadt.

Grüße von der Stadt ans Schiff
Bewundere allein den Sonnenuntergang

17.07.20

Heute geht's mir besser. Wir verbringen den Vormittag in der Bucht.

Dieses Bojenfeld ist günstiger, allerdings ist hier auch der Fischerhafen, also mehr Lärm als beim vorderen Bojenfeld.

Nachbar ⛴️

Es ziehen Wolken auf aber wir haben lässigen Segelwind, bis zu 5 BF.

Mit der Zeit wird's immer kälter..

Ich übernehme auch einmal das Steuer

...bis ich sämtliche Schichten anhabe.

Diesmal legen wir uns in die Bucht gegenüber von Zlarin, nach Prvič. Und das war eine gute Entscheidung, wir bekommen die letzte Boje (Übergabetag, 17:30!!!) in der Bucht des netten Inseldorfes.

Mit dem Dingi fahren wir an Land zum Essen. Direkt an der Mole gibt es die sehr nette Konoba Mareta.

Gefüllte Paprika und Gulasch mit Nudeln

Den Abend/Nacht lassen wir dann an Bord bei Zigarre und Rotwein ausklingen.

18.07.20

Und wieder einmal ist die Woche verflogen. Um 7:30 legen wir ab und kehren zurück in den Heimathafen Mandalina in Šibenik.

Müllschiff macht schon in der Früh seine Arbeit

Auf der Heimreise erwartet uns verschärfte Maskenpflicht in Kroatien aber auch bei uns zu Hause.

Unsere Route: